Was hilft gegen Nagelpilz?
Nagelpilz behandeln
Bei Nagelpilz ist Abwarten definitiv die falsche Strategie. Denn bleibt die Infektion unbehandelt, kann sich der Pilz leicht auf weitere Nägel oder angrenzende Hautbereiche ausbreiten. Das hat zur Folge, dass die Behandlung komplizierter und langwieriger wird. Daher ist es wichtig, so früh wie möglich gegen den Nagelpilz aktiv zu werden.
Nagelpilz: Behandlung möglichst frühzeitig beginnen
Spontanheilungen gibt es bei Nagelpilz nicht – das bedeutet konkret: Die Infektion heilt nicht von allein ab, eine Behandlung ist deshalb unbedingt ratsam. Hat sich die Infektion noch nicht ausgebreitet, stehen die Chancen am besten, den Nagelpilz rasch loszuwerden. Zudem reicht es dann in der Regel aus, den Nagel äußerlich (also lokal) zu behandeln – auf Tabletten, bei denen Nebenwirkungen auftreten können, kann oft noch verzichtet werden. Daher gilt: Lassen Sie Veränderungen der Nägel und erste Anzeichen, die auf Nagelpilz hindeuten können, möglichst schnell ärztlich abklären. Falls sich der Verdacht bestätigt, sollte zügig eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.
Eine erfolgreiche Nagelpilz-Behandlung erfordert einen langen Atem. Sie muss konsequent fortgeführt werden, bis der Nagel komplett gesund nachgewachsen ist. Bei Zehennägeln kann das sechs bis zwölf Monate dauern. Fingernägel wachsen schneller, sodass hier schon nach kürzerer Zeit mit einem Behandlungserfolg zu rechnen ist.
Ziel der Behandlung ist es, dass der Nagel vollkommen gesund und pilzfrei nachwächst. Denn wenn auch nur einige wenige Pilzsporen zurückbleiben, kann sich die Infektion erneut ausbreiten und es kommt zu einem Rückfall („Rezidiv“).
Nagelpilz behandeln: Lacke, Lösungen & Co.
Für die Behandlung von Nagelpilz stehen verschiedene Mittel und pilzabtötende Medikamente (Antimykotika) zur Verfügung. Manchmal reicht es aus, den Nagel konsequent mit pilzabtötenden Lacken, Lösungen oder Cremes zu behandeln. Dann spricht man von einer lokalen Therapie. Hat sich der Nagelpilz allerdings schon ausgebreitet, ist meist eine Kombinationstherapie erforderlich: Dann verordnet der Arzt zusätzlich zur örtlichen Behandlung direkt am Nagel auch noch Tabletten (systemische Therapie). Die Wahl der geeigneten Mittel hängt nicht nur vom Grad des Pilzbefalls ab, sondern auch vom jeweiligen Pilzerreger und der Form der Erkrankung. Zudem müssen immer auch individuelle Risikofaktoren wie etwa Grunderkrankungen berücksichtigt werden.
Entfernung der betroffenen Nagelanteile: Um zu gewährleisten, dass die Antipilzmittel möglichst gut einwirken können, sollten die befallen Nagelflächen so weit wie möglich abgetragen werden. Im Rahmen einer medizinischen Fußpflege erfolgt dieser Schritt mithilfe einer kleinen Fräse. Eine weitere Möglichkeit ist es, den Nagel chemisch mithilfe einer Harnstoffsalbe oder Kaliumjodid aufzuweichen und dann vorsichtig abzulösen. Gut zu wissen: Heutzutage wird der Nagel nicht mehr chirurgisch entfernt, weil die Prozedur schmerzhaft ist und das Nagelorgan dabei stark beschädigt werden kann.
Lokale Behandlung mit Nagelpilz-Mitteln: Zur örtlichen Behandlung können Cremes, Lösungen oder medizinische Nagellacke gegen Nagelpilz zum Einsatz kommen. Diese unterscheiden sich in ihren Wirkstoffen (z. B. Terbinafin, Ciclopirox, Amorolfin, Bifonazol) und Wirkmechanismen. Auch die Art und Dauer der Anwendung variiert. Grundsätzlich müssen die Nagelpilz-Mittel konsequent und regelmäßig aufgetragen werden, damit sie ihre Wirkung entfalten und den Pilz nachhaltig bekämpfen können.
Innerliche Behandlung mit Tabletten: Bei starkem Pilzbefall oder wenn die Nagelwurzel (Matrix) betroffen ist, verordnet der Arzt in der Regel Tabletten mit Wirkstoffen, die gegen den Pilz wirken. Diese bekämpfen die Infektion von innen. Wichtig ist, dass mögliche Nebenwirkungen im Auge behalten werden und die lokale Behandlung im Sinne einer Kombitherapie weitergeführt wird.
Neben der klassischen lokalen und innerlichen Behandlung werden mitunter auch andere Therapieversuche – zum Beispiel mittels Laser oder UV-C-Strahlung – unternommen. Kontrollierte Studien zur Wirksamkeit fehlen allerdings derzeit noch. Von Hausmitteln gegen Nagelpilz wird abgeraten – erfahren Sie hier mehr dazu.
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Tipps bei Nagelpilz
Weitere Maßnahmen gegen Nagelpilz
Begleitend zu einer gezielten Behandlung werden mehrere Basismaßnahmen empfohlen, die einer erneuten Ansteckung oder einem Wiederaufflammen der Infektion entgegenwirken.
Erneute Ansteckung vermeiden: Pilzsporen sind sehr widerstandsfähig und können über Wochen und Monate überleben – auch in Schuhen, auf Bettvorlegern oder in Teppichen. Daher ist eine strikte Hygiene erforderlich, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden. Textilien wie Handtücher, Socken, Badezimmer-Teppiche sollten bei 60° Grad Celsius in der Waschmaschine gewaschen werden. Außerdem wird die regelmäßige Desinfektion der Schuhe mit speziellen Sprays empfohlen.
Faktoren beseitigen, die das Pilzwachstum begünstigen: Schweißfüße, Strümpfe aus synthetischen Stoffen, schlecht belüftete Schuhe – diese Einflüsse sorgen für ein feucht-warmes Fußklima, in dem sich Pilze leicht ausbreiten können. Um das zu vermeiden, sollten die Füße täglich kurz mit lauwarmem Wasser abgebraust und anschließend gut abgetrocknet werden (auch in den Zehenzwischenräumen). Aus hygienischen Gründen ist es ebenfalls wichtig, Socken und Strümpfe täglich zu wechseln und heiß zu waschen. Synthetische Materialien führen am Fuß leicht zu einem Hitze- und Schweißstau – daher wird empfohlen, Socken und Strümpfe aus Baumwolle zu tragen. Auch bei Schuhen sollten Sie auf atmungsaktive Materialien achten und sie regelmäßig auslüften.
Faktoren vermeiden, die die Anfälligkeit für Pilzinfektionen erhöhen: Kleinste Verletzungen der Haut und der Nägel können Pilzinfektionen begünstigen. Zu enge Schuhe oder bestimmte Sportarten (z. B. Fußball, Tennis) erhöhen daher das Risiko für Nagelpilz. Auch ein schwaches Immunsystem führt dazu, dass man anfälliger ist – denn dann hat die körpereigene Abwehr nicht die nötige Schlagkraft, um Infektionen abzuwehren.